Elektroinstallation in der Mietwohnung (Nürnberg): Was ist erlaubt, was sinnvoll ist – und wann ein Elektriker kommen sollte?

Viele Mieter kennen das Problem: zu wenig Steckdosen, ständig Mehrfachleisten, alte Sicherungen, wackelige Schalter – und dann soll vielleicht noch ein neuer Herd, ein Durchlauferhitzer oder eine Klimaanlage dazu. In der Mietwohnung ist die Frage immer doppelt wichtig: Was darf ich überhaupt verändern? Und: Was ist sicher und sinnvoll?

In diesem Artikel bekommst du einen klaren Überblick über typische Elektro-Themen in Mietwohnungen, was du selbst machen darfst, was du mit dem Vermieter abstimmen solltest und welche Maßnahmen echte Verbesserungen bringen – gerade im Raum Nürnberg, wo viele Wohnungen auch älteren Baujahrs sind.


1) Grundregel: Sicherheit geht vor – und Eigentum bleibt Eigentum

In einer Mietwohnung gilt:

  • Die Elektroinstallation gehört in der Regel zum Eigentum des Vermieters.
  • Bauliche Änderungen (z. B. neue Leitungen, neue Stromkreise, neue Unterverteilung) sind meist zustimmungspflichtig.
  • Alles, was in Richtung fester Installation geht, sollte fachgerecht gemacht werden – und im Zweifel dokumentiert.

Viele Maßnahmen sind aber trotzdem möglich, wenn man es sauber plant und abstimmt.


2) Was darf ich als Mieter meistens selbst machen?

Typischerweise unkritisch (ohne Gewähr, weil es immer auf Einzelfall/Vertrag ankommt):

  • Lampen anschließen, wenn ein geeigneter Anschluss vorhanden ist
  • Leuchtmittel tauschen
  • Steckdosenleisten/Mehrfachsteckdosen nutzen (aber bitte nicht überlasten)
  • Geräte einstecken/anschließen wie vorgesehen

Wichtig: Auch wenn etwas „einfach wirkt“, kann es gefährlich sein. Wenn du unsicher bist: lieber kurz prüfen lassen, bevor etwas verschmort oder auslöst.


3) Was solltest du nicht selbst machen?

Alles, was fest zur Elektroinstallation gehört, ist grundsätzlich Sache eines Elektrikers, z. B.:

  • Steckdosen und Schalter tauschen (je nach Situation riskant, v. a. bei Altbau/fehlender Erdung)
  • Sicherungen/Unterverteilung bearbeiten
  • Herdanschluss, Durchlauferhitzer, Klimageräteanschluss
  • neue Stromkreise oder Leitungen
  • FI/RCD nachrüsten
  • Arbeiten am Zählerplatz

Der Grund ist simpel: Neben Personengefahr kann es auch Probleme mit Versicherung, Haftung und Vermieter geben.


4) Typische Probleme in Mietwohnungen (und was dahinter steckt)

Zu wenige Steckdosen

Oft hängen viele Verbraucher an einem einzigen Stromkreis. Das führt zu:

  • häufig auslösenden Sicherungen
  • warmer Mehrfachsteckdose
  • Kabelsalat und unsauberer Nutzung

Sinnvoll wäre oft ein zusätzlicher Stromkreis – das ist aber zustimmungspflichtig.

Alte Sicherungen / Schraubsicherungen

Bei Altbauten sind manchmal noch alte Systeme verbaut. Das ist nicht automatisch „illegal“, kann aber ein Zeichen dafür sein, dass:

  • die Anlage alt ist
  • kein FI vorhanden ist
  • keine Reserven bestehen

Kein FI/RCD

In vielen älteren Wohnungen fehlt der FI. Das ist ein wichtiger Sicherheitsfaktor, besonders in Bad und Küche.

Flackerndes Licht / wackelige Steckdosen

Das kann auf:

  • lockere Klemmen
  • Kontaktprobleme
  • Überlast
  • alte Leitungenhinweisen. Das sollte man nicht ignorieren.

5) Herd anschließen / Küche renovieren: besonders relevant in Mietwohnungen

Neue Küche bedeutet oft:

  • neuer Herd/Backofen/Induktion
  • mehr Geräte (Spülmaschine, Mikrowelle, Dampfgarer)
  • mehr Arbeitssteckdosen

Hier ist wichtig:

  • Herdanschluss immer fachgerecht
  • ausreichend Stromkreise (sonst fliegt die Sicherung bei Kochbetrieb + Spülmaschine)
  • Steckdosen sinnvoll platzieren

Wenn du die Küche erneuerst, lohnt es sich, mit dem Vermieter zu klären, ob man die Elektrik gleich zukunftsfähig macht.


6) Bad: Sicherheit und Feuchtigkeit

Im Bad sind Schutzmaßnahmen besonders wichtig. Typische Themen:

  • FI/RCD (wenn nicht vorhanden, unbedingt prüfen lassen)
  • sichere Positionierung von Steckdosen/Leuchten
  • elektrische Zusatzgeräte (Spiegelschrank, Handtuchheizkörper)

Gerade in älteren Mietwohnungen ist das Bad oft der Bereich, wo Modernisierung sicherheitstechnisch am meisten bringt.


7) Internet, Netzwerk und Homeoffice: Was ist sinnvoll?

Viele Mieter arbeiten heute von zu Hause. Sinnvolle Maßnahmen ohne große Eingriffe:

  • Router clever platzieren
  • Mesh/WLAN-Access-Points sinnvoll einsetzen
  • Kabelkanäle statt wilder Leitungen
  • ggf. Powerline nur, wenn es stabil läuft (abhängig von Elektroanlage)

Wenn du wirklich stabile Arbeitsplätze brauchst, kann eine professionelle Lösung mit LAN-Verkabelung sinnvoll sein – das muss aber in der Regel mit dem Vermieter abgestimmt werden.


8) Wann sollte ein Elektriker kommen?

Spätestens, wenn eines davon zutrifft:

  • Steckdosen/Schalter werden warm oder riechen verschmort
  • Sicherungen fliegen regelmäßig raus
  • kein FI vorhanden und du hast Kinder/Badprobleme/alte Anlage
  • du willst Herd, Durchlauferhitzer oder starke Geräte anschließen
  • Licht flackert häufig oder Geräte verhalten sich „komisch“
  • du planst Renovierung und willst es einmal sauber machen

Eine kurze Prüfung kann oft klären, ob es nur ein kleiner Defekt ist oder ob grundlegend etwas erneuert werden sollte.


9) Fazit: In der Mietwohnung ist viel möglich – aber bitte professionell und abgestimmt

Auch in Mietwohnungen kann man Elektrik deutlich sicherer und komfortabler machen – von der Prüfung über kleine Optimierungen bis hin zu sinnvollen Modernisierungen bei Küchen-/Badrenovierung. Entscheidend ist:

  • Sicherheit zuerst
  • Zustimmung des Vermieters bei festen Änderungen
  • fachgerechte Umsetzung und Dokumentation

Wenn du in einer Mietwohnung im Raum Nürnberg, Fürth oder Erlangen Unterstützung brauchst – z. B. beim sicheren Herdanschluss, bei der Prüfung einer Altbau-Installation oder bei einer abgestimmten Modernisierung – ist die i-Check Elektro- und Blitzschutztechnik GmbH ein geeigneter Ansprechpartner.

Über uns

i-Check Elektro- und Blitzschutztechnik GmbH ist ein moderner Handwerksbetrieb – lösungsorientiert und technisch auf dem neuesten Stand. Von unserem Standort in Schwaig bei Nürnberg betreuen wir private, gewerbliche und industrielle Kunden in der Region Nürnberg, Fürth und Erlangen. Unser Fokus: sichere Elektroanlagen, fachgerechter Blitz- und Überspannungsschutz sowie zukunftsfähige Energiesysteme wie Photovoltaik und E-Mobilität. Zudem vermieten wir Baustromverteiler für Baustellen und temporäre Einsätze. Wir arbeiten strukturiert, dokumentieren sauber und beraten ehrlich – damit Sie sich auf Ihre Technik verlassen können.

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