„Wir müssen nur ein Kabel ziehen“ – klingt simpel, wird in der Praxis aber oft zum Zeitfresser. Denn Leitungen verlegen heißt nicht nur Draht durch ein Rohr, sondern: Leitungsweg planen, Durchbrüche, Brandschutz, Absicherung, Unterverteilung, Dokumentation. Egal ob Neubau, Sanierung, Büro oder Gewerbe: Professionell verlegte Leitungen entscheiden darüber, ob später alles zuverlässig läuft – und ob du nicht nach ein paar Monaten wieder Wände aufstemmen musst.
In diesem Artikel erfährst du, wann „Kabel ziehen“ typischerweise gebraucht wird, welche Varianten es gibt (Aufputz/Unterputz/Leerrohr), wovon die Kosten abhängen und was du tun kannst, damit es schnell und sauber erledigt wird.
1) Typische Gründe: Wann braucht man neue Leitungen?
Elektriker werden für Leitungsverlegung häufig gerufen, wenn:
- Renovierung/Sanierung (neue Steckdosen, neue Lichtpunkte, neue Stromkreise)
- Küche neu (Herd/Backofen, Induktion, Spülmaschine → mehr Stromkreise)
- Bad neu (Spiegelschrank, Steckdosen, Lüfter, Fußbodenheizung)
- Wallbox (Leitung zur Garage/Carport, ggf. Lastmanagement)
- PV-Anlage / Speicher (Leitungswege zum Wechselrichter/Technikraum)
- Wärmepumpe (Außeneinheit/Inneneinheit, Steuerleitungen)
- Netzwerk/LAN (Homeoffice, Praxis, Büro, Kameras)
- Gewerbeumbau (Arbeitsplätze, Maschinen, Beleuchtung, DALI/KNX)
Kurz: Immer dann, wenn sich Nutzung oder Technik verändert, müssen Leitungen oft nachgezogen oder neu verlegt werden.
2) Welche Arten der Leitungsverlegung gibt es?
Unterputz (UP)
- Leitungen werden in die Wand gelegt (Schlitzen, Putzen)
- optisch sauber, ideal bei Renovierung
- mehr Aufwand, dafür „unsichtbar“
Aufputz (AP)
- Leitungen werden sichtbar geführt (Kabelkanal, Rohr)
- schnell, kosteneffizient, ideal in Keller, Garage, Gewerbe
- sehr praktisch, wenn Wände nicht geöffnet werden sollen
Im Leerrohr (sehr empfehlenswert)
- Leitungen laufen in Leerrohren
- späteres Nachziehen/Erweitern wird leichter
- ideal bei Neubau und bei größeren Sanierungen
Gerade wenn du „später mal“ Wallbox/PV/Smart Home planst, sind Leerrohre Gold wert.
3) Was beeinflusst die Kosten beim Kabelziehen?
Die Kosten hängen weniger vom Kabel selbst ab, sondern vom Arbeitsaufwand. Typische Kostentreiber:
- Länge des Leitungswegs
- Anzahl der Durchbrüche (Decken/Wände)
- ob geschlitzt und wieder verputzt werden muss
- ob bereits Leerrohre vorhanden sind
- Verlegeart (UP/ AP / Rohrsystem)
- Brandschutzanforderungen (z. B. in Mehrfamilienhaus, Gewerbe)
- benötigte Absicherung in der Verteilung (neue Sicherungen/FI-Gruppen)
- Messung/Prüfung und Dokumentation
Darum kann „eine Leitung ziehen“ je nach Gebäude in 2 Stunden erledigt sein – oder ein kleines Projekt werden.
4) Leitungsweg richtig planen: Die 3 wichtigsten Fragen
Bevor ein Elektriker loslegt, sind drei Punkte entscheidend:
- Wofür ist die Leitung?
- Steckdosen? Licht? Wallbox? Wärmepumpe? Netzwerk?
- Daraus ergibt sich Leistung, Querschnitt, Absicherung.
- Wo ist Start und Ziel?
- Verteilung/Zählerschrank → Raum/Garage/Technikraum
- Je klarer das ist, desto schneller geht es.
- Wie soll es aussehen?
- Unterputz „unsichtbar“ oder Aufputz „schnell und sauber“?
- In Wohnräumen will man meist UP, im Keller eher AP.
5) Typische Fehler (und wie du sie vermeidest)
Fehler 1: Leitungen ohne Reserve
Heute ein Kabel, morgen noch eins – und dann muss wieder geöffnet werden. Besser: Leerrohre oder gleich Reserveleitungen mitziehen.
Fehler 2: Falscher Querschnitt / falsche Absicherung
Bei Wallbox, Wärmepumpe oder langen Leitungswegen ist das kritisch. Muss berechnet und fachgerecht umgesetzt werden.
Fehler 3: Netzwerk wird „nebenbei“ gemacht
LAN-Kabel brauchen saubere Wege und sinnvolle Endpunkte. „Irgendwo hin“ führt später zu schlechtem WLAN und Chaos.
Fehler 4: Keine Dokumentation
Wenn niemand weiß, welche Leitung wohin geht, wird jede Erweiterung teuer. Saubere Beschriftung und Dokumentation sparen später Zeit.
Fehler 5: Elektro kommt zu spät
Wenn Böden drin sind und Wände fertig, wird’s teuer. Leitungsplanung früh einplanen spart massiv.
6) Fazit: Kabelziehen ist eine typische Elektriker-Dienstleistung – aber bitte mit Plan
Leitungen verlegen ist eine der häufigsten Elektroarbeiten – und gleichzeitig eine, bei der man mit guter Planung viel Geld und Stress spart. Ob Renovierung, neue Küche, Wallbox, Wärmepumpe oder Netzwerk: Wer Leitungswege, Reserven und Absicherung früh sauber plant, hat später Ruhe.
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